Kloster Arnsburg

50°29’39.5″N 8°47’38.1″E

Kloster Arnsburg – Geschichte und Bedeutung

Die Geschichte des Klosters reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Auf dem Gelände einer ehemaligen Stammburg der Herren von Hagen-Arnsburg gründeten die Grafen von Hagen-Münzenberg im Jahr 1174 ein Zisterzienserkloster. Die ersten Mönche kamen aus dem Kloster Eberbach im Rheingau, einem der bedeutendsten Zisterzienserklöster im deutschsprachigen Raum.

Wie alle Zisterzienserklöster wurde auch Kloster Arnsburg in einem abgelegenen Tal errichtet – fern vom städtischen Leben, um ein kontemplatives, arbeitsames und gottgeweihtes Dasein zu ermöglichen. Der Orden folgte dabei den strengen Regeln des heiligen Benedikt und der Reformideen Bernhards von Clairvaux.

Gründung und Frühzeit

Kloster Arnsburg

Im 13. und 14. Jahrhundert erlebte Kloster Arnsburg seine größte Blütezeit. Durch Schenkungen, Landbesitz und eine effiziente Bewirtschaftung seiner Güter wurde das Kloster zu einem wichtigen wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum der Region.

Die monumentale Klosterkirche, deren Bau um 1200 begann, gilt als ein hervorragendes Beispiel frühgotischer Zisterzienserarchitektur in Deutschland. Strenge Formen, Verzicht auf übermäßigen Schmuck und klare Linien spiegeln das Ideal der Schlichtheit wider, das den Orden prägte.

Blütezeit im Mittelalter

Ab dem 16. Jahrhundert führten Reformation, Kriege und wirtschaftliche Veränderungen zu einem allmählichen Niedergang. Zwar blieb das KlosterArnsburg katholisch, doch der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) brachte Verwüstungen und schwere Verluste.

Im 18. Jahrhundert erlebte das Kloster Arnsburg unter den letzten Äbten nochmals eine Phase barocker Bautätigkeit – etwa mit der Errichtung repräsentativer Wirtschafts- und Wohngebäude. Dennoch war das klösterliche Leben nicht mehr so streng und asketisch wie in den Anfängen.

Krisen und Niedergang

Im Zuge der Säkularisation von 1803 wurde das Kloster Arnsburg aufgehoben. Die Gebäude gingen in den Besitz der Grafen zu Solms-Laubach über, die sie teilweise als Gutshof nutzten. Die Kirche verfiel zur Ruine, doch ihr eindrucksvolles Mauerwerk blieb erhalten und prägt bis heute das Bild der Anlage um das Kloster Arnsburg.

Säkularisation und Nachnutzung

Heute ist das Kloster Arnsburg ein beliebtes Ausflugsziel und Kulturdenkmal. Führungen, Konzerte und Veranstaltungen lassen die lange Geschichte des Ortes lebendig werden. Die Ruinen der Klosterkirche, die barocken Bauten und die stille Lage im Wettertal machen den Ort zu einem einzigartigen Zeugnis mittelalterlicher Klosterkultur in Hessen.

Erinnerungsort und Denkmal

Kloster Arnsburg Freundeskreis

Von 1960 bis 2022 kümmerte sich der gemeinnützige Freundeskreis Kloster Arnsburg e. V. um den Erhalt der Kirchenruine und der mittelalterlichen Klostergebäude. Ausstellungen, Konzerte und mehr brachten Leben in die alten Gemäuer. 2023 übernahm die Familie Solms-Laubach die Klosteranlage wieder selbst. Der Freundeskreis wird die Entwicklung Kloster Arnsburgs auch in Zukunft begleiten.

 

 

Klosterführungen: Manfred Kuras bietet an festen Terminen und auf Anfrage Klostermauer-Spaziergänge und historische Wanderungen durch Arnsburg an.
Nächster Termin: Sonntag, 19. Oktober, 15 Uhr (Burg und Kloster Arnsburg, )